Abduktionsstellung
Öffnungsstellung der Glottis (Stimmritze) während der Ruheatmung
Abknall
Ventiltönchen, welches von den Stimmbändern gebildet wird. Dieses ist in der Logopädie im Bereich der Stimmtherapie wichtig.
addental
an den Zähnen liegend. In der Logopädie ist die Lage der Zunge innerhalb des Mundes von Bedeutung.
Adduktionsstellung
Verschluss der Glottis (Stimmritze) beim Husten oder Stimmproduktion. Wichtiges Merkmal in der logopädischen Therapie bei Stimmstörungen und Schluckstörungen.
Adenoide
Rachenmandeln, „Polypen“. Um erfolgreich innerhalb einer logopädischen Behandlung Sprech-, Stimm-, und Schluckstörungen therapieren zu können, ist die Größe der Adenoide vor Behandlungsbeginn bei einem Hals-Nasen-Ohrenarzt abzuklären.
Adenotomie
chirurgische Entfernung der Rachenmandeln
Agnosie, auditive
Unfähigkeit, Geräusche und Laute zu erkennen und zu unterscheiden
Agraphie
Unfähigkeit zu Schreiben infolge eines Schlaganfalls, gehört in der Logopädie zu einem zu behandelnden Störungsbild
Agrammatismus
schwerste Form des Dysgrammatismus (siehe unten), logopädische Bezeichnung für das fehlerhafte Bildung von Sätzen
Alalie
hochgradige Einschränkung in der Lautbildung
alaryngeal
ohne Kehlkopf
Alexie
Unfähigkeit, zu Lesen bei intaktem Sehvermögen infolge Aphasie (siehe unten), häufig in Verbindung mit Agraphie (siehe oben) Auch dieses Störungsbild wird in der Logopädie innerhalb der logopädischen Therapie nach einem Schlaganfall behandelt.
Anamnese
Vorgeschichte des Kranken und seiner Krankheit. Logopäden (-dinnen) sollten vor Beginn der Untersuchung immer ein Anamnesegespräch mit dem Patienten bzw. mit dessen Eltern oder Angehörigen durchführen.
Anarthrie
Dies ist die schwerste Form der Dysarthrie; durch z.B. Schlaganfall bedingte vollständige Störung der Lautbildung bei voll ausgeprägtem Sprachverständnis
Anatomie
Beschreibt die Lehre vom Bau des Körpers, ein wesentlicher Bestandteil der Ausbildung in der Logopädie
Angina tonsillaris
Steht für Entzündung des Kehlkopfes und der Tonsillen ( Rachenmandeln )
Ankyloglossie
verkürztes Zungenbändchen, das ein Herausstrecken verhindert. Für die Logopädie von deutlichem Belang, da dieser Umstand zu einer Fehlerhaften Lautbildung oder auch zu einem falschen Schluckmuster führen kann.
Ansatzrohr
beschreibt alle Räume oberhalb der Stimmbänder, die zur Bildung der Stimme dienen. Die Arbeit damit bestimmt einen großen Anteil in der Stimmtherapie.
Apex
Spitze; Die Zungenspitze (A. linguae) ist für die Logopädie vor allem von Belang.
Aphasie
zentrale Sprachstörung, durch Schlaganfall oder Durchblutungsstörungen im Gehirn; Folge::: Verlust bzw. Störung der bereits ausgebildeten Sprachfähigkeit durch Schädigung des Gehirns bzw. der Sprachzentren, bei der trotz erhaltener Intelligenz und intakter Sprechwerkzeuge Begriffe nicht mehr in Wort- oder Schriftbilder umgesetzt werden können oder Gesprochenes oder Geschriebenes nicht mehr begrifflich aufgenommen werden können
Aphonie
Dies beschreibt den Stimmverlust, Stimmlosigkeit; keine stimmhaften Anteile beim Sprechen. Dies tritt sowohl bei Erkältungen, körperlichen Beschwerden, wie auch psychischen Problemen auf.
Apoplex, Apoplexie
Übersetzung: Schlaganfall
Apraxie
Unfähigkeit bzw. Störung in der Auswahl und zeitlichen Abfolge von aufeinander folgenden Einzelbewegungen und Handlungen. Im logopädischen Bereich treten vor allem buccofaciale Apraxie (Apraxie der Mund- und Gesichtsmuskulatur) oder Sprechapraxie auf.
Artikulation
Steht in der Logopädie für die Lautbildung; Formung von Sprachlauten durch Bewegung der äußeren Sprechwerkzeuge
Artikulationszone
Ort der Lautformung;
- A.: Lippen (p, b, m, f, w)
- A.: Zungenspitze/Schneidezähne (t, d, n, ch1 wie Milch, l und Zischlaute)
- A.: Zunge/weicher Gaumen (g, k, ch2 wie wach, ng, r)
- A.: Zungenwurzel/Rachenwand (schweiz. ch)
- A.: Kehlkopf (h)
Um erfolgreich in der Logopädie arbeiten zu können, müssen anatomische Kenntnisse innerhalb der muskulären Abfolgen im Mund bekannt sein.
Aspiration
Eindringen von Fremdkörpern in die unteren Atemwege, bedingt durch Dysphagien.
Ataxie
Form der Zerebralparese (zerebralen Bewegungsstörung); Störung der Bewegungskoordination, Störung des Zusammenwirkens von Muskelgruppen. Es treten auch ataktische Dysarthrien (siehe unten) auf, die von Logopäden behandelt werden.
Atemstütze
Appoggio; Aktivierung der Ausatmungsmuskulatur zur gleichmäßig kontrollierten Luftabgabe insbes. beim Gesang, aber auch in der Logopädie genutzt, vor allem bei Stimmstörungen
Atrophie
Muskel-, Gewebeschwund. Logopäden behandeln Patienten mit Muskelschwundkrankheiten, da auch immer
die Gesichts-, Atem- , Zungen- und Lippenmuskulatur betroffen sind.
Audiogramm, Tonaudiogramm
Hörkurve; Verlauf beschreibt die Fähigkeit bei welcher Lautstärke einzelne Frequenzen wahrgenommen werden. Für die Logopädie sehr wichtig, vor allem bei Therapien von Kindern mit Lautbildungsschwierigkeiten, um eine Hörschwäche als Grund ausschließen zu können. Innerhalb der Logopädie Ausbildung nimmt die Audiologie einen wichtigen Anteil ein.
Audiologie
Lehre vom Hören
Audiometrie
Methode zur Messung des Hörvermögens
auditiv
das Hören betreffend
auditive Wahrnehmung
Fähigkeit, Hör-Reize wahrzunehmen, zu unterscheiden und zu erkennen und sich zu merken. Bei Schwächen in diesem Bereich kann eine Lese-Rechtschreibschwäche (Legasthenie, siehe unten) entstehen. Auch hier hilft ihrem Kind oder Ihnen die Logopädie.
Autismus
extrem ausgeprägte Kontaktstörung, Teilnahmslosigkeit durch Versunkensein in die eigene Ideenwelt und Absperrung gegenüber der Außenwelt, häufig verbunden mit Bewegungsstereotypien.
Auch hier kann die Logopädie unterstützend helfen, da Menschen mit Autismus häufig auch eine Sprachstörung, in folge der geringen Kommunikation, entwickeln.
Durch das Erarbeiten anderer Kommunikationstechniken können so den Autisten durch Logopäden einen Zugang in die verbale Kommunikationswelt geschaffen werden.
Automatismen
immer wiederkehrende, formstarre Äußerungen (recurring utterances) infolge einer Aphasie, die bedingt durch einen Schlaganfall entstehen kann.
Balbuties
Synonym für Stottern (siehe unten)
Bilingualismus
Erlernen zweier Muttersprachen. Da Kinder die mehrsprachig aufwachsen, Sprachstörungen entwickeln können, tritt dieses Bild in der Logopädie auf.
Bolus
mit Speichel durchsetzter Speisebrei, der zum Schlucken bereit ist
Broca-Region, Broca -Zentrum
Motorisches Sprachzentrum im Stirnlappen der dominanten Hemisphäre im Gehirn, in dem der Bewegungsentwurf zur Umsetzung gedanklicher Inhalte in Sprache erfolgt. Tritt in diesem Bereich des Gehirns ein Schlaganfall bzw. eine Durchblutungsstörung auf, erleidet der Patient meist eine Aphasie, die durch Aussprachestörungen geprägt ist. Das Sprachverständnis ist meist nicht so stark betroffen. Dieses Erscheinungsbild ist in der Logopädie nicht selten.
Bronchien
Äste der Luftröhre in die Lunge
cerebral
das Gehirn (Großhirn) betreffend
Cerebralparese, Zerebralparese
motorische Schwäche ausgelöst durch eine Hirnschädigung. Die dadurch entstehenden Schwierigkeiten in der Sprache und im Sprechen kann durch Logopäden therapiert werden.
Chitismus
fehlerhafte Aussprache der ch-Laute, also entweder wie in z.B. Drache bzw. ich.
Clavicularatmung
Hochatmung bes. im Schlüsselbeinbereich. Dies fällt in der Logopädie vor allem bei Patienten mit Stimmstörungen (siehe unten) auf. Auch dieser Bereich wird von Logopäden behandelt.
Cochlea Implant(at) (CI)
Prothese, welche die ausgefallenen Funktionen des Innenohres ersetzen soll; Schall wird über ein Mikrofon aufgenommen und in eine Abfolge elektrischer Impulse umgesetzt, welche mittels Elektroden über die Hörnervfasern an das Gehirn weitergeleitet werden. Logopäden therapieren Menschen mit CI, da diese meist auch Schwierigkeiten in der Artikulation haben.
Costoabdominalatmung
gemischter, physiologischer Atemtyp, der sich aus Anteilen von Brust- und Bauchatmung zusammensetzt. Wird in der logopädischen Stimmtherapie erarbeitet, damit die Stimme wieder effektiver und gesünder gebraucht werden kann.
Demenz
fortschreitender geistiger Abbau durch Krankheits- oder Rückbildungsvorgänge im Gehirn. In der Logopädie arbeitet man in diesem Bereich meist mit Hirn- Leistungstraining.
dental
die Zähne betreffend; im Zusammenhang mit der Artikulation bezeichnet dental die Zungenposition z.B. addental (an den Zähnen liegend) oder interdental (zwischen den Zähnen liegend). Beides ist eine fehlerhafte Lautbildung, die durch Logopäden therapiert werden kann.
Diagnose
Befund, Ergebnis einer Untersuchung. Vor Beginn einer logopädischen Therapie sollte immer zunächst eine Diagnose gestellt werden. Auch die Ergebnisse sollten besprochen werden.
Diagnostik
Durchführung einer Untersuchung zur Erlangung eines Befundes
Diaphragma
In der Logopädie lateinische Bezeichnung für Zwerchfell.
Differentialdiagnose
Abgrenzung und Unterscheidung zu anderen ähnlichen Krankheitsbildern. In der Logopädie ebenfalls wichtig da viele Faktoren Einfluss auf Sprach- oder Sprechstörungen haben können.
Diskrimination
Unterscheidung; In der Logopädie ist vor allem die auditive ( Hör-)Diskrimination wichtig. Wenn diese gestört es entstehen zum Beispiel Aussprachestörungen oder eine Lese-Rechtschreibschwäche.
Diskrimination, auditive
lautliche Unterscheidung von Gehörtem. Wenn diese gestört ist entstehen zum Beispiel Aussprachestörungen oder eine Lese-Rechtschreibschwäche.
dominante Hemisphäre
stärker ausgebildete Hirnhälfte, die für sprachliche Leistungen zuständig ist. Ist diese z.B. durch einen Schlaganfall gestört, kann es zu Sprach- und Sprechschwierigkeiten kommen.
Dysarthrie
Störung des Sprechens und der Stimme aufgrund von Schädigungen zentraler Bahnen und Kerne durch z. B. Schlaganfall.
Dysfunktion
Funktionsstörung, Fehlfunktion, dazu zählen alle Abweichungen von der Normalität
Dysglossie
Störung der Lautbildung aufgrund pathologischer Veränderungen an den Sprechwerkzeugen
Dysgnathie
Zahn- und/oder Kieferfehlstellung
Dysgrammatismus
Störung der Fähigkeit, die Regeln der Wort- und Satzlehre in der Muttersprache richtig einzusetzen, z.B. Satzbildung, Artikelbildung, Beugung, Kasus. Geht in der Logopädie häufig einher mit einer Sprachentwicklungsstörung, bzw. Sprachentwicklungsverzögerung.
Dyslalie
Störung der Lautbildung.
Dyslexie
Störung des Lesens, Leseschwäche. Dies tritt z.B. nach einem Schlaganfall auf. Aber auch der Fachbegriff bei Kindern mit Leseschwächen.
Dyskalkulie
Störung des Rechnens, Rechenschwäche. Dies tritt z.B. nach einem Schlaganfall auf. Aber auch der Fachbegriff bei Kindern mit Rechenschwächen.
Dysphagie
Störung des Schluckvorgangs. Dies tritt z.B. nach einem Schlaganfall auf.
Dysphasie
zentrale Sprachstörung in Form eines erschwerten „Sprechen-Könnens“. Dies tritt z.B. nach einem Schlaganfall auf.
Dysphonie
Stimmstörung. Es gibt sowohl organische Stimmstörungen, verursacht durch z.B. Knoten auf den Stimmbändern oder durch Lähmungen, als auch erworbene (funktionelle) Stimmstörungen (siehe unten). Diese Art von Stimmstörungen entsteht durch den falschen Gebrauch der Stimme.
Dyspnoe
Atemnot
Dyspraxie
mangelnde Fähigkeit, Körperteile zweckmäßig zu bewegen; vgl. Apraxie
Echolalie
wörtliche oder leicht abgewandelte spontane Wiederholung von Gehörtem; gelegentlich treten bei einer Aphasie (siehe oben) Echolalien auf.
Embolophrasie
wiederkehrende Flickwörter (z.B. „also“, „und so“, „ach ja“)
Entwicklungsalter
statistischer Annäherungswert/Vergleichsalter; unabhängig vom Lebensalter wird damit angegeben, ab welchem Alter eine bestimmte Fähigkeit (z.B. grob- oder feinmotorisch) im Normalfall zu erwarten ist.
Epiglottis
Kehldeckel
Eugnathie
Beschreibt den Normalbiss mit regelrechter Okklusion (Verzahnung), in der Logopädie arbeitet man in sehr Enger Verbindung mit Kieferorthopäden und kieferorthopädisch arbeitenden Zahnärzten.
Eutonie
Zustand ausgeglichener Körperspannung (Tonus). Die Einhaltung dieses wird in der Logopädie angestrebt.
Explosivlaute, Plosive
Konsonanten, die durch „Sprengen eines Verschlusses“ gebildet werden: p, t, k
Exspiration
Ausatmung
facial(is), fazial
zum Gesicht gehörend
faucal
den Rachen betreffend
Fazialislähmung, Fazialisparese
Lähmung der Gesichtsmuskulatur; Unterscheidung in periphere und zentrale Lähmung. Diese entstehen meist durch einen Schlaganfall oder Entzündungen.
Fizismus
fehlerhafte Aussprache des F-Lautes.
Flexion
Wortbeugung, Konjugation, Komparativ. An der Korrektur der Flexion wird häufig innerhalb einer Logopädischen LRS-Therapie gearbeitet
Flüsterstellung
Stimmlippenstellung, bei welcher der vordere Teil der Glottis (siehe unten) geschlossen ist, im hinteren Teil ein dreieckiger Spalt vorhanden ist (Flüsterdreieck)
Frikative
Konsonanten, die durch Reibung entstehen, z.B. das „F“
Frenulum (lingualis)
Zungenbändchen
frühkindliche Hirnschädigung
Schädigung des Gehirns (Zerebralparese), die vor, während oder nach der Geburt eingetreten ist. Dadurch können verschiedene Entwicklungsstörungen entstehen. Es kann auch zu Sprachentwicklungsstörungen (siehe unten) kommen.
funktionelle Stimmstörung
Stimmstörung ohne nachweisbare pathologische organische Veränderungen der Stimme.
Gammazismus
fehlerhafte Aussprache des G-Lautes.
Gaumenlaute
Laute g, k, ng, r
Gaumenreflex
Heben des weichen Gaumens bei Berührung
Gaumensegel
Velum; weicher Gaumen
Gaumenspalte
Spalte in der Mitte des Gaumens; durch Fehlentwicklungen in der frühen Schwangerschaft kann eine Gaumenspalte entstehen.
Diese wiederum macht es dem Neugeborenen nahezu unmöglich zu trinken.
Des Weiteren können in der späteren Entwicklung Sprach- bzw. Sprechprobleme entstehen.
Gehörgangsstenose
Verengung des äußeren Gehörgangs
Geriatrie
medizinische Fachrichtung, die sich mit der Behandlung alternder und alter Menschen beschäftigt
Glottis
Stimmritze, Raum zwischen den Stimmlippen
Glottisschlag
Ventiltönchen
Graphem
Buchstaben, die nicht in jedem Fall dem Phonem entsprechen z.B. „sch“ = 3 Grapheme, 1 Phonem
Habits
Gewohnheiten, z.B. gewohnheitsmäßiges Ziehen an Ohrläppchen, Kratzen ohne Juckreiz; im Mundbereich z.B. Daumenlutschen, nuckeln an Tüchern, Schnuller oder Nägelkauen. Auch hier können Logopäden helfen.
habituell
ständig wiederkehrend, gewohnheitsmäßig
Händigkeit
Bevorzugung einer Hand; die Entwicklung der H. kann bis über den Schuleintritt hinaus andauern und Seitenwechsel im Entwicklungsverlauf mit einschließen
HdO-Gerät
Hörgerät hinter dem Ohr
Heiserkeit
Sammelbegriff für alle Arten pathologischer Stimmklänge
Hemiplegie
Lähmung einer Körperhälfte
Hirntrauma
Verletzung des Gehirns nach einem Unfall
Hochsprache
die in Aussprache, Wortschatz und Satzbau als vorbildlich angesehene Sprachform
Holophrase
Einwortsatz
Homophonie
Wortgleichklang z.B. Rad – Rat
Hörbahn
Nervenverbindung zwischen Innenohr und Hörzentrum des Gehirns
Hörschwelle
Schalldruckpegel, bei welchem ein Ton gerade eben hörbar wird
Hörsturz
plötzlich auftretende Innenohrschwerhörigkeit, z.B. durch eine Durchblutungsstörung
Hyperfunktionelle Dysphonie
Stimmstörung, die durch pathologisch erhöhte Muskelaktivität, Spannung und Atemdruck am Stimmorgan und Ansatzrohr entsteht; siehe auch „Dysphonien“.
Hyperkinese
allgemeine Bewegungsunruhe, aber auch unwillkürliche Bewegungen bei zentralen Erkrankungen
Hypersalivation
vermehrter Speichelfluss, kann nach einem Schlaganfall entstehen, wenn Lähmungen im Gesicht mit auftreten. Aber auch (Klein-)Kinder mit einer zu schwachen Mundmotorik können unter Hypersalivation leiden.
Hypertonus, hyperton
hier: übermäßige Muskelspannung
Hyperventilation
übermäßig schnelle und tiefe Atmung, kann zur Ohnmacht führen
Hypofunktionelle Dysphonie
Stimmstörung, die durch ein Zuwenig an Muskelaktivität, Spannung und Atemdruck am Stimmorgan und Ansatzrohr entsteht, siehe auch „Dysphonien“
Hypopharynx
Kehlkopfrachen
Hypotonus, hypoton
hier: zu geringe Muskelspannung
Idiom
Spracheigentümlichkeit einer Bevölkerungsgruppe oder eines Standes
Indikation
Erforderlichkeit einer bestimmten Behandlung oder eines Heilverfahrens; eine logopädische Therapie muss ein Arzt als indiziert ansehen, damit er eine Heilmittelverordnung ausstellt.
Infantilismus
Verharren auf einer kindlichen Entwicklungsstufe
Initialstottern
Auftreten des Stotterns (siehe unten) überwiegend beim Anfangslaut eines Wortes.
Inspiration
Einatmung
Insult
Anfall, kann auch im Gehirn auftreten. Ähnlich einem Schlaganfall.
interdental
zwischen den Zähnen liegend. Dadurch entsteht z.B. das „lispeln“.
Interdentalität
Lautbildung mit der Zunge zwischen der oberen und der unteren Zahnreihe z.B. beim „Lispeln“. Betroffen sind häufig die Laute s, z, sch, aber auch die Laute t, d, l, n können interdental gebildet sein.
Ischämie
Blutmangel infolge Einschränkung der arteriellen Blutzufuhr. Ähnlich einem Schlaganfall. Jedoch sind die Folgen meist geringer als bei einem Schlaganfall.
Iterationen
Silbenwiederholungen; gelegentlich treten bei einer Aphasie (siehe oben) Iterationen auf.
Jargon
Sprache einer bestimmten sozialen Schicht oder Gruppe
Jargonaphasie
Form der Aphasie mit reichlicher, jedoch nahezu unverständlicher Sprachproduktion bei fehlendem Sprachverständnis aber intakter Prosodie
Kappazismus
fehlerhafte Aussprache des K-Lautes;
Kasus
grammatikalischer Fall (Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ)
Katarrh
Entzündung der Schleimhäute mit vermehrter Sekretabsonderung.
Kinästhesie
Bewegungsgefühl, Muskelsinn, Wahrnehmung z.B. von Stellung, Spannung und Bewegung von Körperteilen.
klonisches Stottern
Laut-, Silben- oder Wortteilwiederholungen; siehe auch Stottern.
Kochlea, Cochlea
Schnecke; beinhaltet das Hörorgan
Kommunikation
Verständigung zwischen Gesprächspartnern auf allen Ebenen.
Konjugation
Beugung der Verben.
Konsonanten
Mitlaute; alle Sprachlaute außer den Selbstlauten (Vokalen) a, e, i, o, u, und den Umlauten ä, ö, ü
Konsonantenverbindungen
alle aufeinander folgenden Konsonanten z.B. br, bl, kl, dr usw.
kostoabdominale Atmung
gemischte, physiologische Atmung, die sich aus Anteilen von Brust- und Bauchatmung zusammensetzt
kranial
zum Schädel gehörend
labial
die Lippen betreffend
Lallphase
spielerisches, spontanes Auftreten von Lautäußerungen ab dem 2. Lebensmonat (1. L.); die 2. L. ab dem 5.Lebensmonat tritt bei gehörlosen Kindern nicht oder nur minimal auf
Laryngektomie
chirurgische Entfernung des Kehlkopfes
Laryngitis
Kehlkopfentzündung
Laryngoskopie
Untersuchung des Kehlkopfes mit Hilfe eines Spiegels oder Endoskops.
Larynx
Kehlkopf
Läsion
Schädigung, Verletzung
lateral
seitlich, die Seite betreffend
lateralis
im Zusammenhang mit der Artikulation gebraucht. Beim Schetismus l. oder Sigmatismus l. strömt die für die Bildung des Lautes benötigte Luft seitlich anstatt zentral heraus.
Lateralität
Seitigkeit des Körpers oder bestimmter Körperpartien, Bevorzugung einer Körperhälfte z.B. Händigkeit
Legasthenie, Lese- Rechtschreibschwäche
spezielle Störung der Beziehung zwischen geschriebenem und gesprochenem Wort. Es zeigen sich Schwierigkeiten beim Lesen lernen und Schreiben lernen. Es treten häufig Verwechslungen in der Unterscheidung ähnlich klingender und/oder aussehender Laute. Wörter bzw. Buchstaben werden ausgelassen. In der Logopädie wird an der auditiven (hören) Unterscheidung, Merkfähigkeit und Reihenfolge gearbeitet.
Lexikon
Bezeichnung für den Wortschatz, der differenziert wird in aktiv (alle Wörter, die für den Sprachgebrauch zur Verfügung stehen) und passiv (alle Wörter, deren Bedeutung verstanden wird).
lingual
die Zunge betreffend
Lippen-Kiefer-Gaumenspalte
angeborene Missbildung, die sich von den Lippen bis zum Gaumen erstreckt, mit ein- oder beidseitiger Spaltbildung
Lippenspalte
„Hasenscharte“; ein- oder beidseitige Spaltbildung der Lippe
Lispeln
interdentale (zwischen den Zähnen) Bildung des S-Lautes vgl. Sigmatismus
Logopädie
Methodenlehre zur Diagnose und Behandlung von Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen
Logophobie
Sprechangst
LRS
Lese-Rechtschreib-Schwäche, siehe auch Legasthenie
Makroglossie
vergrößerte Zunge z.B. bei Down-Syndrom
Mandibula
Unterkiefer
Maxilla
Oberkiefer
MCD
Minimale Cerebrale Dysfunktion; minimale Beeinträchtigung von Hirnfunktionen. Es zeigen sich Störungen in der Motorik, Wahrnehmung und Aufmerksamkeit. Heutzutage wird der Begriff auch unter ADS geführt.
Meningitis
Hirnhautentzündung, Es kann hierbei zu Sprachstörungen kommen.
MFT
Myofunktionelle Therapie; Training zur Verbesserung der Zungen- und Mundmotorik und Etablierung eines physiologischen ( normalen) Schluckvorganges. Die Logopädie beschäftigt sich mit der Muskulatur der Zunge, Lippen und Wangen um in Zusammenarbeit mit den Kieferorthopäden eine erfolgreiche Bracketstherapie zu erzielen..
Mittelohrentzündung, Otitis media
Ohrentzündung des Mittelohres mit Beeinträchtigung des Hörvermögens. In sensiblen Phasen während der Sprachentwicklung, kann diese nachhaltig beeinträchtigt werden. In der Logopädie wird an der Verbesserung der Hörwahrnehmung gearbeitet um eventuell vorhandene Defizite zu verbessern.
Modalität
jeder sensorische Kanal, durch welchen Informationen erhalten werden können: visuell, auditiv, taktil etc. Bei Schlaganfällen ist es die sprachbezogenen Tätigkeiten wie Schreiben, Lesen u.a.
monaural
mit einem Ohr
Morphem
kleinste, bedeutungstragende Einheit grammatikalischer Analyse z.B. Früh-stück, Früh-ling
motorisch
die Bewegung betreffend
Multiple Sklerose (MS)
Erkrankung des Zentralnervensystems, mit verstreuten Zerfallsherden der Markscheiden im Gehirn und Rückenmark. Sie kann in Schüben, in unterschiedlichen Zeitabständen und mit unterschiedlicher Stärke verlaufen und mit Sehstörungen, Blasen- und Mastdarmstörungen, Koordinationsstörungen, Gangunsicherheit und Lähmungen einhergehen.
Mundatmung
entsteht bei Verhinderung der Nasenatmung (Schnupfen, Allergie, Verkrümmung der Nasenscheidewand etc.) und bei gewohnheitsmäßig offener Mundhaltung. Dieses wirkt sich negativ auf das korrekte Schluckmuster aus.
Mundvorhofplatte
Platte aus Kunststoff zur Behandlung von Lutschgewohnheiten, Mundatmung und leichten Formen von offenem Biss
Muskeltonus, Tonus
Spannungszustand des Muskels
Mutation
Stimmbruch, ausgelöst durch hormonell gesteuertes Wachstum der Stimmlippen. Bei verspäteter oder gar nicht einsetzender Mutation kann logopädische Therapie erfolgreich sein.
Mutismus
seelisch bedingte Sprechunfähigkeit oder Sprechverweigerung bei normalem Sprechvermögen; Elektiver Mutismus: Sprechverweigerung beschränkt auf bestimmte Situationen und/oder Personen.
Nasalität
erwünschte Nasenresonanz z.B. beim Singen
Nasallaute
Laute m, n, ng
Näseln
Rhinophonie; pathologische Veränderung des Stimmklangs, Luft entweicht beim Sprechen unphysiologisch durch die Nase (offenes Näseln/Rhinophonia aperta) oder zu geringe Nasenluftdurchgängigkeit beim Sprechen (geschlossenes Näseln/Rhinophonia clausa) z.B. bei Schnupfen oder Allergie. Gemischte Formen können auftreten (gemischtes Näseln/Rhinophonia mixta).
Neck-Dissection
Entfernung von Halsmuskulatur und Ausräumung von Lymphknoten im Rahmen von Krebserkrankungen im Halsbereich
Neologismen
Wortneubildungen z.B. „Kaltregal“. Tritt vor allem bei Schlaganfällen auf.
Noxe
Schadstoff, Schädlichkeit
offener Biss
obere und untere Zahnreihe sind nicht geschlossen, teilweise vergrößerter Abstand der Zahnreihen zueinander, häufig als Folge verstärkten und zu langen Lutschens an Daumen oder Schnuller (lutschoffener Biss). Der offene Biss kann frontal oder auch seitlich auftreten (ein- oder beidseitig). Um eine erfolgreiche logopädische Therapie zu gewährleisten können, muss das Lutschen am Daumen oder Schnuller beendet sein.
Okklusion
die „Verzahnung“ der Zahnreihen
olfaktorisch
den Geruchssinn betreffend
oral
zum Mund gehörend
orale Habits
Gewohnheiten im Mundbereich, z.B. Lutschen am Daumen, Finger, Schnuller oder Stoffzipfel, Nägel-, Lippen- oder Wangenbeißen. Bei Störungen der Zungenmotorik müssen die Gewohnheiten vorher beendet sein, um eine effektive logopädische Therapie gewährleisten zu können.
Orthognathie
richtige Kieferstellung mit regelrechtem Biss
Ortholalie
regelrechte Lautbildung
Orofaziale Dysfunktion
Störung des Muskelgleichgewichtes im Mund-, Gesichtsbereich; Kennzeichen sind u.a. offener Mund mit Mundatmung, Vorlagerung der Zunge, zuviel oder zuwenig Spannung im Bereich der Zungen-, Mund- und Gesichtsmuskulatur.
Ösophagus
Speiseröhre
Ösophagus(ersatz)stimme
Sprechhilfe, Sprechmethode nach Kehlkopfentfernung, „Rülps-Sprache“.
oticus
zum Ohr gehörend
Otitis
Ohrentzündung; O. externa (Entzündung des Gehörgangs), O. media (Mittelohrentzündung)
Pädaudiologie
Lehre von den kindlichen Hörstörungen
Palatum
Gaumen
Paraphasie, phonematische
durch Ersetzen, Auslassen, Umstellen oder Hinzufügen eines Lautes veränderter Wortlaut, (z.B. Brus statt Bus, Kaber statt Kabel, etc.). Tritt vor allem bei Schlaganfällen auf.
Paraphasie, semantische
fehlerhafte Verwendung eines Wortes, mit Bedeutungsnähe zum Zielwort (z.B. Socke statt Schuh). Tritt vor allem bei Schlaganfällen auf.
Parazentese
Trommelfellschnitt zum Eiterabfluss bei Otitis media. Bei Aussprachestörungen die logopädische behandeln werden müssen, ist es wichtig, dass ein normales Hörvermögen vorhanden ist.
Parese
leichte oder unvollständige Lähmung
Paukendrainage
Röhrchen im Trommelfell zur Belüftung oder zum Sekretabfluss bei Otitis. Bei Aussprachestörungen die logopädische behandeln werden müssen, ist es wichtig, dass ein normales Hörvermögen vorhanden ist.
Paukenerguss
Flüssigkeitsabsonderung der Mittelohrschleimhäute bei Tubenkatarrh
peripher
außen, zur Außenseite
Perseveration
dauernde ungewollte Wiederholungen von Lauten, Wörtern, Sätzen, Handlungen. Tritt vor allem bei Schlaganfällen auf.
Perzeption
Wahrnehmung; Aufnahme und Verarbeitung von Umwelt- und Körperreizen durch die Sinnesorgane
Pharyngitis
Rachenschleimhautentzündung
Pharynx
Rachen
Philtrum
hier: Rinne zwischen Nase und Oberlippe
Phonation
Stimmgebung, Phonationsstellung: Stellung der Stimmlippen beim Sprechen. Sollten hier keine regelrechten Bewegungen vorhanden sein, kann Ihnen eine logopädische Therapie helfen.
phonematische Differenzierung
lautliche Unterscheidung. Treten häufig im Zusammenhang mit phonologischen und Lese- Rechtschreibschwächen auf, es gelingt nicht Laute korrekt zu unterscheiden (b-p).
Phoniater
Facharzt für Hör-, Stimm- und Sprachstörungen, HNO-Arzt mit Zusatzausbildung
Phoniatrie
Stimmheilkunde; ärztliches Spezialgebiet der Untersuchung und Behandlung von Hör-, Stimm-, Sprech- und Sprachproblemen
Plegie
vollständige Lähmung, der Arme und Beine
Plosivlaut
Verschlusslaut, Explosivlaut. In der Logopädie fallen folgende Laute darunter p-b, t-d, k-g
Poltern
Redefluss-Störung mit überhastetem Sprechen, bei dem Laute, Silben ausgelassen oder wiederholt werden, in differenzialdiagnostischer Abgrenzung zum Stottern.
Prävention
vorbeugende Behandlung
Progenie
Unterkieferzahnreihe steht vor der des Oberkiefers
Prognathie
zu starker Überstand des Oberkiefers über den Unterkiefer
progredient
fortschreitend
Prosodie
Sprechausdrucksmerkmale, Sprechmelodie. Gestört Prosodie tritt vor allem bei Schlaganfällen auf.
Protrusion
starkes Hervortreten/Neigen z.B. Frontzähne oder Kiefer
Psychomotorik
Bewegungsleben, das sich nach psychischen Gesetzen vollzieht
Psychosomatik
Lehre von den körperlichen Rückwirkungen auf seelische Einflüsse
kein Eintrag vorhanden
Rachenmandeln
Adenoide; Drüsengewebe am Rachendach zwischen den Öffnungen der Eustachischen Röhre. Für die logopädischen Therapie ist es wichtig, dass vergrößerte Rachenmandeln entfernt werden, um eine adäquate Therapie gewährleisten zu können.
Randkantenverschiebung
sichtbare Schleimhautverschiebung an der Außenseite der Stimmlippen bei Phonation.
Recurrensparese
Lähmung eines oder beider Nerven, welche für die Stellungsänderung der Stimmlippen zuständig sind infolge einer Schädigung, Symptome: Heiserkeit, eingeschränkter Stimmumfang, auch Atemnot.
Redefluss-Störung
Störung und Behinderung des Sprechablaufes bei Stottern, Poltern, Dysarthrie.
Regression
Zurückziehen oder -fallen auf frühere, kindliche Entwicklungsstufen
Reinke-Ödem
Verdickung der Schleimhaut an den Stimmlippen, führt zur Heiserkeit; Form einer chronischen Laryngitis.
Relaxation
Entspannung
Remission
Rückbildung von Krankheitssymptomen
Respiration
Atmung
Retardierung
Verzögerung des Entwicklungstempos. Z.B bei der Sprachentwicklung
rezeptiv
aufnehmend, empfangend
Rezidiv
Rückfall, Wiederkehren der Krankheit
Rhinitis
Schnupfen
Rhinophonie
Näseln; R. aperta (offenes Näseln), häufig bei Patienten mit Lippen-Kiefer-Gaumenspalten zu finden, R. clausa (geschlossenes Näseln), die so genannte „Stockschnupfen-Sprache“, R. mixta (Mischform).
Rhotazismus
fehlerhafte Aussprache des R-Lautes.
Ruktus
aufstoßen, rülpsen
Ruktussprache
Ösophagusstimme nach Kehlkopfentfernung.
Sängerknötchen
Stimmlippenknötchen
sagittal
jede der Mittelachse des Körpers parallele Ebene
Schädelhirntrauma
Kopfverletzung mit Schädigung des Gehirns. Folgen können Sprech-, Sprach- und Schluckstörungen sein.
Schallempfindungsschwerhörigkeit
Schallwellen werden im Innenohr nicht richtig verarbeitet
Schallleitungsschwerhörigkeit
Schallwellen werden vom Mittelohr nicht bis an das Innenohr weitergeleitet.
Schetismus
fehlerhafte Aussprache des Sch-Lautes
Schreiknötchen
Stimmlippenknötchen bei Kindern
Schwellenaudiometrie
Verfahren zur Ermittlung des individuellen Hörbereichs
Semantik
Lehre von den Bedeutungen und Inhalten der Wörter und Zeichen
Sensomotorik
Zusammenspiel zwischen Muskelbewegung und Sinnesempfindungen
sensorisch
die Sinne betreffend
Septum
Nasenscheidewand
Septumdeviation
Verkrümmung der Nasenscheidewand
Sigmatismus
fehlerhafte Aussprache der Laute der S-Reihe, z.B. beim „Lispeln“ (S. interdentalis)
sinister
links
Sinus
hier: Nebenhöhlen der Nase
Sinusitis
Entzündung der Nasennebenhöhlen mit Sekretbildung
somatisch
auf den Körper bezogen
Spastik, Spasmus
vermehrter Spannungszustand der Muskulatur
Sprachentwicklungsbehinderung, SEB
umfassende und lang andauernde Beeinträchtigung der sprachlichen Entwicklung meist infolge organischer Ursachen wie Zerebralparese oder Down-Syndrom.
Sprachentwicklungsstörung, SES
Beeinträchtigung, Störung und Rückstand im Bereich des Sprachverständnisses, der Lautbildung, Wortschatz, Grammatik, häufig auch begleitende Schwierigkeiten im außersprachlichen Bereich (Motorik, Sensorik etc.).
Sprachentwicklungsverzögerung, SEV
zeitliche Verzögerung der Sprachentwicklung bei sonst normalen Verlauf
Sprachzentren
Broca- Zentrum, Wernicke-Zentrum; Zentren im Gehirn, die Sprache verarbeiten. Wichtig bei der Diagnose einer Sprach- und Sprechstörung nach einem Schlaganfall.
Sprechapraxie
Einschränkung der Planung von Sprechbewegungen, infolge dessen es zu häufigen „Versprechern“ kommt.
Stammeln
Dyslalie; Störung der Lautbildung.
Stenose
Verengung. Dadurch können Schwierigkeiten beim Sprechen, Schlucken und der Motorik im Gesicht beeinträchtigt werden.
Stereognose, Stereognosie
Erkennen von Dingen durch den Tastsinn (Druck, Schwere, Temperatur, Berührung, Räumlichkeit)
Stimmband
Ligamentum vocale, Stimmlippe; elastisches Band an den Stimmlippen, bestehend aus Schleimhaut, Bindegewebe und Muskulatur
Stimmlosigkeit
Aphonie
Stimmstörung
Dysphonie (siehe oben).organisch, psychisch oder funktionell bedingte Störung der Stimmbildung bzw. der stimmlichen Leistungsfähigkeit.
Stimmlippenlähmung
Lähmung des N. laryngeus inferior (Recurrensparese) oder des N. vagus, einseitig oder beidseitig auftretend. Je nach Fixierung der Stimmlippen führt dies zu mehr oder weniger großen Beeinträchtigungen der Stimmbildung evtl. in Verbindung mit Atemnot.
Stimmlippenknötchen
Schreiknötchen, Sängerknötchen; ein- oder beidseitige Verdickung an bestimmten Stellen der Stimmlippen, die zu Heiserkeit führt.
Stottern
Redefluss-Störung, die durch Wiederholungen von Lauten, Silben, Wörtern und /oder Sprechblockaden mit Anstieg der Muskelspannung beim Sprechen gekennzeichnet ist.
Stridor
pfeifendes Atemgeräusch infolge verengter Luftwege
Stroboskopie
Untersuchungsmethode zur Sichtbarmachung des Schwingungsverhaltens der Stimmlippen
Struma
Vergrößerung der Schilddrüse. Nach einer Struma-Op können Schwierigkeiten mit der Stimme und des Schluckens auftreten.
Surditas
Taubheit
Syntax
Satzbau; die grammatikalische Art und Weise, Sprachelemente zu Sätzen zu ordnen. Schwierigkeiten treten bei Schlaganfällen und Kindern auf.
taktil
den Tastsinn betreffend
taktil-kinästhetisch
die sinnliche Wahrnehmung von Bewegungen bzw. Muskelbewegungen betreffend
Taschenfalten
faltenartige Vorwölbung der über den Stimmlippen liegenden seitlichen Kehlkopfwand vom Aryknorpel bis zum Schildknorpel
Tempus
grammatikalische Zeitform
Tinnitus
„Ohrensausen“; subjektiv wahrgenommene Geräusche (Rauschen, Pfeifen, Zischen) im Ohr.
Tonaudiogramm
standardisierte Prüfung der Hörschwelle (in dB) im Frequenzbereich von 125 Hz bis 8 kHz
Tonsillen
Gaumenmandeln
Tonsillektomie
chirurgische Entfernung der Gaumenmandeln
Tonus
Spannungszustand des Muskels
toxisch
giftig
Trachea
Luftröhre
Tracheostoma
durch einen Luftröhrenschnitt hergestellte Öffnung der Luftröhre, dadurch ist das Sprechen nicht möglich
Tracheotomie
Luftröhrenschnitt
Tuba Eustachii
Eustachische Röhre; Verbindung zwischen Nasenraum und Mittelohr
Tympanoplastik
Operative Wiederherstellung von Trommelfell und Gehörknöchelchen
Tympanum
Paukenhöhle
Utterances
(engl.) Äußerungen, recurring utterances. Tritt vor allem bei Schlaganfällen auf.
Uvula
Zäpfchen am weichen Gaumen
velar
das Gaumensegel betreffend
Velopharynx
Rachenraum um das Gaumensegel
Veloplastik, Velopharyngoplastik
Operationsmethoden zum Verschluss von Gaumenspalten.
Velum
Gaumensegel, weicher Gaumen
Ventiltönchen
Glottisschlag; mit leichtem Atemdruck unterhalb der Glottis gesprengter Stimmlippenverschluss, hörbar ist ein leicht knackendes Geräusch
Vertigo
Schwindel
vestibulär
den Gleichgewichtssinn betreffend
Vestibularapparat
Gleichgewichtsorgan
Vigilanz
Wachheit, wichtig für die logopädische Therapie bei akuten Schlaganfällen.
Visomotorik
Koordination von Sehen und Bewegung
Vokal
Selbstlaut
Vokaltrakt
Ansatzrohr; alle Räume oberhalb der Glottis (Stimmritze), die zur Bildung der Stimme dienen
Wahrnehmung
Aufnahme und Verarbeitung von Umwelt- und Körperreizen durch die Sinnesorgane
Wernicke-Region, Wernicke-Zentrum
Sensorisches Sprachzentrum im Schläfenlappen der dominanten Hemisphäre; „Speicher der Wortklangbilder“. Schwierigkeiten in diesem Bereich treten vor allem bei Schlaganfällen auf.
Wolfsrachen
veraltete Bezeichnung für Lippen-Kiefer-Gaumenspalte
Wortfindungsstörung
im Rahmen einer Aphasie auftretende Störung, die es dem Sprecher erschwert oder unmöglich macht, ein bestimmtes Wort zu benennen
Wortschatz
Lexikon; Gesamtmenge aller Wörter eines Sprechers; aktiver Wortschatz (alle verwendeten Wörter), passiver Wortschatz (alle verstandenen Wörter).
kein Eintrag vorhanden
kein Eintrag vorhanden
Zentralnervensystem (ZNS)
Einheit von Gehirn und Rückenmark als Mittler zwischen Reiz und Reaktion zur Regelung aller lebenswichtiger Vorgänge
zerebral
das Gehirn betreffend
Zerebralparese, Cerebralparese
motorische Schwäche ausgelöst durch eine Hirnschädigung
Zischlaute
Laute s, x, z, sch
Zungenbändchen
Frenulum; verbindet die Zunge mit dem Mundboden
Zungenstoß
Vorwärtsbewegung der Zunge beim Schlucken gegen die Zahnreihen; häufig als Ursache von Zahn- und Kieferfehlstellungen.
